Damit der Heinrich Heine Salon weiterhin erfolgreich tätig sein kann, braucht er unbedingt Verstärkung im Vorstand. Wer Lust und Zeit hat, sich einzubringen mit seinen Ideen und seiner (ehrenamtlichen) Mitarbeit, soll sich bitte melden. Wir würden uns freuen.
Aktuell
Der „Heinrich Heine Salon“ feiert sein 35-jähriges Bestehen
Von Claus Clemens

Düsseldorf – Ob der Düsseldorfer Heinrich Heine den Stadtteil Flingern gemocht hätte, lässt sich kaum mit Bestimmtheit sagen. Aus heutiger Sicht ist das bedauerlich, denn auf der Fichtenstraße trifft man sich regelmäßig, um dem größten Dichter der Stadt zu huldigen. Mal direkt, indem man seine Texte rezitiert, neu interpretiert oder auch in Streitgesprächen auf die Bühne bringt. Mal indirekt, wenn ein anderer großer Name auf dem Programm steht.
In den Räumen des Zakk bietet der „Heinrich Heine Salon“ dann einen unterhaltsamen Streifzug durch das Leben und das Werk von Meistern des Wortes und der Schrift. Die sonntäglichen Matineen mit kleinem Frühstück haben sich über die Jahre im Kulturleben der Stadt etabliert und finden großen Zuspruch.
Jetzt beging der als Kulturtreff beliebte Salon sein 35-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hatte der aktuelle Vorstand, der damit auch „in Rente“ gehen will, den getreuesten Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Bühne überlassen. Sie würden, wie es in der Einladung hieß, „ihre liebsten Texte von Heine vortragen oder etwas besonders Interessantes über den Namensgeber unseres Salons erzählen.“
Begonnen hat die Geschichte des Salons in der Stadtmitte. In der damaligen Heinrich-Heine-Buchhandlung auf der Ackerstraße kamen die Buchhändlerinnen Christa Domke und Ida Münstermann auf den Gedanken, literarische Matineen anzubieten. Die ersten Matineen fanden in der Kantine des benachbarten Brücken-Verlags statt. Als 1989 die Mauer fiel, mussten die Buchhandlung und der Verlag Konkurs anmelden. Im April 1990 wurde dann der „Heinrich Heine Salon“ ins Vereinsregister eingetragen. Und als gastfreundlicher Veranstaltungsort das Zakk gefunden.
Zum Jubiläum hatte man den Schlagzeuger Mickey Neher gewinnen können, getreu dem Motto des Dichters: „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht.“ Auf die Bühne des vollbesetzten Saals traten dann insgesamt 13 Interpreten von Heine-Texten, darunter fabelhafte Sprachkünstler.
Der Schauspieler Rolf Becker machte, gesundheitsbedingt nur im Youtube-Video, den Anfang mit den „Wahleseln“. Ein großartiges Hörvergnügen. Ebenfalls nur im Video zu erleben war die in Düsseldorf lebende Französin Florence Hervé mit „Zu Besuch bei Heinrich Heine“. Es war die Erinnerung an eine Zeit, als man den Dichter in unserem Land verfemte. Christiane Lemm und Mirjam Wiesemann, wie Becker renommierte Bühnendarstellerinnen und treue Freunde des Salons, brachten die schönsten Beispiele von Heines Liebeslyrik mit. Durch das Programm führte als Prinzipalin und „Salon-Urgestein“ Christa Domke.
Derzeit sucht der Verein nach neuen ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern. Eine Aufgabe, die angesichts des übergroßen Zuspruchs beim Jubiläumsfest wohl zu schaffen sein dürfte.
„Ich bin ein Testament! Ich muss Zeugnis ablegen.“
Bela Winkens: Brief an die Mutter – Buchvorstellung
Sonntag |8. Februar 2026|11.00 Uhr
Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Marktstr. 2 (Innenhof)

Bela Winkens wurde am 5. Februar 1941 als Bela Heymann in Berlin geboren. Ihre Großeltern und Eltern wurden 1942 bzw. 1943 in KZs deportiert und ermordet. Sie war zuvor zu Verwandten ins Ruhrgebiet geschickt und im Juni 1943 in einem katholischen Kinderheim untergebracht worden. Das Heim wurde in der folgenden Nacht bombardiert, sie kam zunächst nach Nordhessen, bis ihre jüdische Identität bekannt wurde und man sie nach Theresienstadt deportierte. 1946 wurde sie von einem Düsseldorfer Ehepaar adoptiert. Winkens schloss eine Schauspielausbildung ab und arbeitete danach als Schauspielerin. Erst 1996 war sie in der Lage, ihre Memoiren als fiktiven Brief an ihre ermordete Mutter niederzuschreiben.
Die Buchvorstellung findet kurz nach Winkens 85. Geburtstag statt. Irina Scholz wird Textauszüge aus dem Buch lesen. Gabi Bauer und Peter Piro, die das Buch herausgegeben haben, werden über ihre Recherchen zu Winkens‘ Lebensgeschichte und zur Entstehung des Buches sprechen.
Moderation: Enno Stahl
Eintritt frei
Veranstalter: Heinrich Heine Salon e.V. in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und dem Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
„Die paar leuchtenden Jahre“ der Mascha Kaléko
Sonntag | 1. März 2026 |11.00 Uhr (Einlass 10.45 Uhr)
zakk | Fichtenstr. 40 | Düsseldorf

Mascha Kaléko (1907-1975) kommt als jüdisches Emigrantenkind nach Berlin. Dort macht sie um 1930 als junge, originelle Dichterin des Großstadtlebens Furore. Doch schon bald erteilen ihr die Nationalsozialisten Berufsverbot. Wieder muss sie emigrieren. New York wird zum rettenden Hafen, auch wenn er kaum mehr als Entbehrungen bereithält. Im Heine-Jahr 1956 reist Kaléko erstmals wieder „nach Deutschland hinüber“. Ihre Gedichte sind aufs Neue gefragt. Doch zur Heimat wird ihr das Land nicht mehr. „Ich habe manchmal Heimweh“, dichtet sie, „ich weiß nur nicht, wonach …“
Vorgestellt von Olaf Cless, gemeinsam gelesen mit Christiane Lemm, begleitet von Marina Ochsenreither, Klarinette
Eintritt: 10,00 € ermäßigt 5,00 € (Düsselpass, Schüler*innen, Studierende) mit kleinem Frühstück
Karten beim Einlass oder im Vorverkauf mit freier Platzwahl unter zakk.de
Veranstalter: Heinrich Heine Salon e.V. und zakk e.V.
Gefördert durch die Landeshauptstadt Düsseldorf ![]()